Große Nachfrage bei Pflegeberufen

Herausforderung. Durch Aus- und Weiterbildungen möchte man den erhöhten Bedarf decken

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Die Nachfrage an Pflegekräften wird in den nächsten Jahren noch steigen. Eine der Herausforderungen der Zukunft wird es sein, diesen erhöhten Bedarf abzudecken

Nicht zuletzt durch die Corona-Krise rücken Pflegeberufe immer mehr in den Fokus. Derzeit sind in Österreich in Krankenhäusern und im Bereich der Langzeitpflege und -betreuung (stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen, mobile Pflege) rund 127.000 Personen beschäftigt. 60 Prozent entfallen auf diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal (76.000 Personen), 31 Prozent auf Pflegeassistenzkräfte und neun Prozent auf Heimhilfen, das ergab die Studie „Pflegepersonal-Bedarfprognose” der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Sozialministeriums. Die Studie geht von einem Bedarf an 161.100 Pflegekräften bis zum Jahr 2030 aus. Eine der Herausforderungen der Zukunft wird es sein, den erhöhten Bedarf abzudecken.

Große Nachfrage
Deshalb sind die Ausbildungen auf diesem Gebiet besonders wichtig. Speziell auf die Aus- und Weiterbildung von Erwachsenen wird dabei ein Augenmerk gelegt. Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) möchte hier mit dem Modell „Jobs PLUS Ausbildung“ gemeinsam mit dem AMS Wien einen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Wien leisten. „Seit jeher macht den Löwenanteil der „Jobs PLUS Ausbildung“ der Gesundheits- und Pflegebereich aus. Über 900 arbeitslose Wienerinnen und Wiener sind 2020 bereits in einen Sozial- und Pflegeberuf eingestiegen. Für 2021 gibt es insgesamt 1370 Plätze für die Ausbildung in Sozial- und Pflegeberufen mit anschließend zukunftssicheren Job“, erklärt Gabriele Philipp vom Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds. Und die Nachfrage nach den Ausbildungen im Pflegebereich ist groß. Insgesamt sind beim waff alleine heuer fast 10.000 Bewerbungen eingegangen.

Spezielle Ausbildungen
In Rahmen der „Corona-Joboffensive“ bietet das AMS österreichweit spezielle Ausbildungen in Bereichen mit hoher Personalnachfrage an. Da auf dem Gebiet der Pflege besonderer Bedarf besteht, stehen hier Ausbildungen für rund 7400 Personen zur Verfügung. „Einer der Ausbildungsschwerpunkte liegt im Bereich Heimhilfe und Pflegeassistenz, ein weiterer im Bereich Diplomsozialbetreuer mit Schwerpunkten Alten- und Behindertenarbeit. Wir gehen davon aus, dass es eine große Nachfrage nach den Ausbildungen gibt“, so Beate Sprenger vom AMS

Gute Berufsaussichten
Neben der Ausbildung von Pflegekräften, liegt ein weiteres Augenmerk auf der Weiterbildung. So bietet der FH Campus Wien spezielle Masterlehrgänge an, deren Zielgruppe Bachelorabsolventen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, die schon Berufserfahrung gesammelt und eine fachliche Vertiefung, zum Beispiel Intensivpflege, absolviert haben, sind. „Der Schwerpunkt des Masterlehrgangs Advanced Nursing Practice ist das Pflegemanagement. Dieser bereitet intensiv darauf vor, nach Abschluss in Schlüsselpositionen im mittleren und oberen Pflegemanagement im Praxisfeld zu arbeiten“, erklärt Sabine Schweiger von der FH Campus Wien. Der berufsbegleitende Masterlehrgang Advanced Nursing wird ebenso für den Bereich Education angeboten, um in der Aus- und Weiterbildung als Lehrende tätig zu sein, und im Bereich Counseling. Zurzeit studieren 105 Studierende in allen drei Advanced Nursing-Masterprogrammen, seit 2012 haben 260 Absolventen dieses Programm erfolgreich abgeschlossen.
„Die Berufsaussichten sind ausgezeichnet, nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung gewinnen die Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege immer größere Bedeutung“, so Schweiger.

Autor: Helene Tuma

 

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