Das macht eine attraktive Arbeitgebermarke aus


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Die Suche nach neuen Mitarbeitern verändert sich
 

Employer Branding. Die Arbeitswelt ist in Bewegung, viele Werte verschieben sich und auch die Ansprüche von jungen Talenten  verändern sich.  Um bei der Suche nach Spitzenkräften ganz vorne mitzuspielen, ist es wichtig, eine starke und sympathische Arbeitgebermarke  aufzubauen

Um eine authentische und positive Arbeitgebermarke aufzubauen konzentriert man sich am besten auf wenige – aber starke – Kernwerte. Alexa Williams von Globalization Partners, bringt es auf den Punkt: „Der Hauptgrund für eine Arbeitgebermarke besteht darin, Sie von anderen abzuheben. Der Zweck der Schaffung, des Aufbaus und der Reifung Ihrer Arbeitgebermarke besteht darin, zu definieren, was Sie einzigartig macht.“ Grundsätzlich gilt hier: unbedingt ehrlich sein. Die Kernwerte, die nach außen transportiert werden, müssen tatsächlich vom Unternehmen gelebt werden, ansonsten ziehen die Mitarbeiter nicht mit.  Denn eines darf  nicht vergessen werden: Menschen vertrauen Menschen, nicht der Marke selbst. Hier können die eigenen Mitarbeiter zu wichtigen und authentischen Botschaftern nach außen werden. „Sie können zeigen, wie zufrieden Ihre Mitarbeiter sind, wie  das Unternehmen wächst und neue und bessere globale Talente anzieht, und warum Sie die Art von Unternehmen sind, mit denen Kunden zusammenarbeiten möchten. Die Menschen hinter einem Produkt oder einer Dienstleistung sind auch die Unterscheidungsmerkmale für das Erlebnis als Kunde“, sagt Williams. 
Doch Achtung: Vernichtende Urteile ehemaliger Mitarbeiter auf diversen Plattformen im Internet werden gesehen und verhindern eventuell schon im Vorfeld eine Bewerbung. Die aufgebaute Arbeitgebermarke wird als Marketingtrick entlarvt.

Arbeitnehmermarkt

Vor allem für jüngere Mitarbeiter ist ein positives Bild eines Unternehmens wichtiger denn je. Die jungen, digitalen Nachwuchstalente und die immer stärker umworbenen Fachkräfte haben eine neue Dynamik am Arbeitsmarkt ausgelöst. Ritterten vor ein paar Jahren noch die Kandidaten um eine Stelle, hat sich das Szenario in vielen Branchen inzwischen umgedreht. Die Unternehmen müssen sich zusehends bemühen, Interessenten für sich zu gewinnen. Die so genannte Candidate Experience und Candidate Journey gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Fokus steht dabei, wie sich potenzielle Mitarbeiter fühlen – und zwar vom ersten Lesen der Stellenanzeige bis zum Onboarding und danach im langfristigen Arbeitsalltag. Die Bewerber von heute wollen mehr als nur einen Gehaltsscheck. Sie wollen sich mit der Mission verbunden fühlen und sie wollen ein Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Ihre ersten Erfahrungen während des Einstellungsverfahrens können schon entscheiden, ob sie bleiben oder weiterziehen.

„Die Anforderungen an Arbeitgeber haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Ganz besonders an Bedeutung gewonnen hat die Sinnfrage: Menschen möchten mit ihrer Arbeit einen sinnvollen Beitrag leisten. Mitarbeitende erwarten auch, dass ihre individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände berücksichtigt werden. Gestaltungsspielraum und hohe Flexibilität spielen eine große Rolle“,
erklärt Silvia Emrich, Mitglied des Vorstands von Zurich.  

Social Media & Co

Die wichtigsten Veränderungen beim Recruiting sind auf den technologischen Fortschritt zurückzuführen, der letztlich den Einstellungsprozess verändert hat. Telefonische Vorstellungsgespräche gehören der Vergangenheit an, während Videointerviews immer mehr an Bedeutung gewinnen. Im Bereich Recruiting findet man die Millennials natürlich dort, wo diese ihre Aufmerksamkeit haben: online in den sozialen Netzwerken. Grund genug, sich auf allen Kanälen glaubhaft und positiv zu präsentieren. Wichtig ist natürlich die Profile des Unternehmens aktuell zu halten und mit Content zu befüllen. Instagram sollte hierbei nicht vergessen werden. Der visuelle Eindruck des Unternehmens, der Unternehmensphilosophie und des Büroalltags mit Fotos haben eine starke Wirkung. Sucht man vorrangig nach Hochschulabsolventen, lohnt sich auch ein Blick auf die Apps von Studierenden. 

 

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Wer internationale  Mitarbeiter sucht, muss sich positiv positionieren

Diversity leben

Neben den klassischen Faktoren wie Gehalt, Aufstiegschancen, Work-Life-Balance und flexible Arbeitsbedingungen bekommt ein Aspekt immer mehr Bedeutung: 
Diversity. Diese ist zunehmend ein wichtiges Kriterium bei der Jobentscheidung. Dazu gehört eine offene Unternehmenskultur – die natürlich nicht nur gelebt, sondern auch kommuniziert werden muss. Mann, Frau, sexuelle Orientierung, Behinderung oder Alter sollen keine offene oder unausgesprochene Rolle spielen. Dass dies zur Zufriedenheit für alle Beteiligten führt, weiß auch Silvia Emrich: „Wir bei Zurich schreiben das Miteinander groß. Unsere von Nähe und Vertrauen geprägte Unternehmenskultur, verbunden mit unserer Innovationsbereitschaft, einem familienfreundlichen Umfeld und interessanten Entwicklungsmöglichkeiten machen uns zu einem attraktiven Arbeitgeber. Was vielen besonders gefällt: Dass wir untereinander alle per Du sind. Das erwartet man bei einer Versicherung nicht.“

Gemischte Teams bringen auch besseren Leistungen, vor allem die Förderung von Frauen steht für viele Unternehmen im Mittelpunkt. „Wir bei Zurich tun viel dafür, um Frauen zu fördern: Angefangen von familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen über Kinderbetreuung bis hin zu einem eigenen unternehmensinternen Netzwerk für Frauen „Women“s Innovation Network“ (WIN). All das trägt dazu bei, dass Frauen sich entfalten und ihr volles Potenzial einbringen können. 2021 erhielten wir dafür die Auszeichnung mit dem „equalitA“ Award.

Studienergebnisse zeigen, dass man als Unternehmen mit solchen Auszeichnungen punkten kann. Eine überwiegende Mehrheit der Bewerberinnen und Bewerber ist nämlich der Auffassung, dass eine Auszeichnung bzw. ein Gütezeichen einen Arbeitgeber von anderen positiv abheben.

- Herta Scheidinger

 

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