Manager im Auftrag der Gesundheit

Zukunftsfit. In der Arbeit von Gesundheitsmanagern ist Prävention entscheidend – im Privaten wie im Beruflichen


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Immer mehr heimische Unternehmen legen auf die Gesundheitsvorsorge ihrer Mitarbeiter wert. Hier sind Gesundheitsmanager gefragt

 

Wie kann die Gesundheit der Menschen, im privaten wie beruflichen Umfeld, aufrechterhalten oder verbessert werden? Welche Maßnahmen sind dafür notwendig? Und wie kann man sie so schnell wie möglich umsetzen? Diese Fragen stehen im Fokus einer Berufsgruppe, die zunehmend relevanter wird: der Gesundheitsmanager. Ging es früher vor allem darum, klassische Zivilisationskrankheiten zu heilen, steht mittlerweile zunehmend die Vorsorge im Zentrum des österreichischen Gesundheitswesens – und immer mehr Einrichtungen bilden die Gesundheitsmanager von morgen aus.

 

Zunehmende Bedeutung
Am Innsbrucker MCI, einer unternehmerischen Hochschule, werden Bachelor- und Master-Studien in Gesundheitsmanagement angeboten. Die Studierenden befassen sich mit Herausforderungen, die bei Konzeption und Management von Einrichtungen des Gesundheitswesens entstehen – vom Monitoring und der Umsetzung nationaler oder regionaler Gesundheitsziele über betriebliches Gesundheitsmanagement bis zur Prävention. „Etliche unserer Absolventen“, sagt Siegfried Walch, Leiter Department und Studiengänge, „arbeiten im Qualitätsmanagement von Kliniken. Darüber hinaus gewinnt die Beschäftigung im Bereich der Gesundheitsförderung an Bedeutung.“ Ein Blick auf die erst in den letzten zehn Jahren entwickelten österreichischen Gesundheitsziele zeigt, so der Experte, dass Gesundheitsmanagement heute weit über die Organisation der Krankenversorgung hinausgeht: „Es geht vielmehr darum, ein möglichst gesundes Umfeld zu organisieren, um Menschen eine hohe Lebensqualität und ein gesundes Altern zu ermöglichen.“

 

Wichtige Praxisnähe
Dabei wird auf praxisnahe Fortbildung Wert gelegt. So haben MCI-Studierende gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse an Themen wie der Verbesserung von Gesundheitsförderung und Prävention für Diabetes mellitus Typ II-Patienten oder an einer Weiterentwicklung von Konzepten der betrieblichen Gesundheitsförderung für die durch COVID19 entstandenen Belastungen am Arbeitsplatz gearbeitet. Das MCI-Masterstudium „European Health Economics & Management“ wiederum findet in Kooperationen mit den Universitäten Bologna, Erasmus Rotterdam und Oslo statt, wie Siegfried Walch erklärt: „In diesem Netzwerk werden alle Themen des Gesundheitsmanagements im internationalen Vergleich beleuchtet. Lernen findet in allen MCI-Studiengängen mit Bezug zum Gesundheitsmanagement im Rahmen von länderübergreifenden Vergleichen statt und trägt so dazu bei, Ideen und Konzepte zwischen unterschiedlichen Gesundheitssystemen zu vergleichen.“

 

Ausbildung mit Zukunft
Gerda Ruppi-Lang, Sprecherin des Arbeitskreises Betriebliches Gesundheitsmanagement Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Wien und Leiterin des Kurses „Betriebliches Gesundheitsmanagement als Erfolgsfaktor“ am WIFI Wien, betont, dass vor allem das betriebliche Gesundheitsmanagement ein Zukunftsbereich ist. In der Vergangenheit wurden dabei gesundheitsrelevante Faktoren wie Burnout oder interne Konflikte, die sich auf den Umsatz von Unternehmen auswirken, unterschätzt: „Eine Ausbildung im Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement, dient nicht nur den Mitarbeitern und Führungskräften, sondern dem Unternehmen insgesamt. Wer das erkannt hat, investiert in strategisches betriebliches Gesundheitsmanagement und weiß, dass es sich auch sehr wohl rechnet.“ HR Manager gehören ebenso zu den Teilnehmern des WIFI Lehrgangs wie Arbeitsmediziner, Arbeitspsychologen und Sicherheitsfachkräfte. Gerda Ruppi-Lang: „Sie müssen gute Projektmanager sein und wissen, welche Player, Förderungen, Unterstützungsleistungen es gibt. Es ist relevant, die wesentlichen rechtlichen Bestimmungen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu kennen und „gesundes Führen“ begleiten zu können. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist einem ständigen Wandel unterworfen und ein sehr spannendes und lohnenswertes Betätigungsfeld.“

 

Autor:  Andrea Wobrazek

 

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