Wertschätzung. Unternehmen, die darauf achten, dass es ihren Mitarbeitern gut geht und für Weiterentwicklungsmöglichkeiten sorgen, binden Fachkräfte ans Unternehmen und steigern so langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit.
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Als Schlüssel zum Erfolg stehen für die Rewe Group Österreich auch die Themen Chancengleichheit und Vielfalt für alle Bevölkerungsgruppen auf der Agenda
In Zeiten des Fachkräftemangels achten Unternehmen besonders darauf, attraktive Arbeitgeber zu sein. Sie legen Wert darauf, dass es ihren Mitarbeitern gut geht, und behandeln sie mit Wertschätzung und Entgegenkommen. Laut einer Studie von Stepstone Österreich lassen vor allem dieser wertschätzende Umgang und die gute Stimmung im Team einen Arbeitsplatz attraktiv erscheinen. So zeigen sich drei von vier der Befragten davon überzeugt, dass der respektvolle Umgang mit Mitarbeitern die Firma auch über die Unternehmensgrenzen hinweg zu einem vielversprechenden Arbeitgeber macht, der Kandidaten und Bewerber anspricht.
„Was für den Einzelnen ein Top-Arbeitgeber ist, das ist eine sehr persönliche Entscheidung und basiert auf vielen persönlichen Bedürfnissen, die sich im Laufe des Arbeitslebens auch ändern können. Daher ist Wertschätzung ein wichtiger Begriff. Ein Arbeitgeber, der meine Arbeit, meinen Einsatz, aber auch mein Privatleben wertschätzt und entsprechend handelt – das ist ein guter Arbeitgeber“, erklärt Nicole Berkmann von Spar.
Weitere wichtige Punkte, die ein Unternehmen zum Top-Arbeitgeber machen sind eine ausgeglichene Work-
Life-Balance, berufliche Herausforderungen und Karrieremöglichkeiten, engagierte Kollegen, gerechte Entlohnung, die Beständigkeit des Arbeitsplatzes, kompetente Vorgesetzte und familienfreundliche Arbeitszeiten.
Familie und Beruf
„Aus meiner Sicht setzt sich ein Top-Arbeitgeber auch für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Dabei schafft er familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb, die auf die Bedürfnisse aller Beteiligten abgestimmt sind und nachhaltig umgesetzt werden. Arbeitgeber sind – gerade in Zeiten wie diesen – mehr als bisher gefordert, ein klares Bild der Stabilität nach innen wie auch nach außen zu tragen und diese Werte mit ihrer Arbeitgebermarke klar zu kommunizieren“, erklärt Elisabeth Wenzl, Geschäftsführerin der Familie & Beruf Management GmbH und weiter: „Mit dem staatlichen Gütezeichen „Wir sind ein familienfreundlicher Arbeitgeber“ zeigt das Unternehmen, dass es sich systematisch, bedarfsorientiert und langfristig für mehr Familienfreundlichkeit einsetzt. Ein Faktor, der nicht zuletzt auch die Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigert.“ Laut Familie & Beruf ergeben sich durch die familienfreundlichen Maßnahmen eine um 24 Prozent gesteigerte Motivation der Mitarbeiter, eine um 80 Prozent gesteigerte Mitarbeiterbindung und um 52 Prozent mehr Bewerbungen.
Chancengleichheit
Für die Rewe Group in Österreich stehen neben der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Ausbildung und Entwicklung, auch die Themen Chancengleichheit und Vielfalt auf der Agenda. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg und Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten, kulturellen Hintergründen, unterschiedlichem Alter, Geschlecht oder sexueller Orientierung leisten tagtäglich wertvolle Arbeit. Zu einem nachhaltigen Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört jedoch auch, Chancengleichheit für alle Bevölkerungsgruppen herzustellen“, erklärt Paul Pöttschacher von der Rewe Group. Die persönliche Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens ist von zentraler Bedeutung. „Es liegt in unserer Verantwortung, jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin die entsprechende Perspektive zur beruflichen Weiterentwicklung zu bieten. Wir sehen in Vielfalt eine große Chance – daher stehen gemeinsame Solidarität, Loyalität und Zusammenhalt bei uns im Vordergrund“, so Pöttschacher.
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Bei Spar stehen Mitarbeitern eine Vielzahl von Ausbildungs-, Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung
Fachkräfte binden
Bei JTI Austria legt man großen Wert auf kontinuierliche Evaluierung und Benchmarking der aktuellen Personalpolitik. „Das ist einer der Gründe, weshalb wir jährlich das Top Employer Assessment durchlaufen. Das hilft uns bei der Verortung, wo wir als Arbeitgeber stehen – in Österreich, aber auch auf internationaler Ebene. Dabei sind wir stolz, in Österreich fünf Mal hintereinander zum Top Employer Nummer 1 ausgezeichnet worden zu sein. Auch dass unser Büro zum Office of the Year 2020 gewählt wurde, sehen wir als Bestätigung unserer Anstrengungen, ein attraktiver Arbeitgeber sein zu wollen“, erklärt Christian Tobias, Director People & Culture, JTI Austria.
Um intern Resonanzen einzuholen, werden regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durchgeführt und Mitarbeiter aktiv in unterschiedliche Prozesse einbezogen – von der Gestaltung der Büros bis zur Überarbeitung der Homeoffice Policy für die Zeit nach der Pandemie. „Auszeichnungen unterstützen, Fachkräfte auf sich aufmerksam zu machen. Um diese auch langfristig an das Unternehmen binden zu können, bedarf es in der Folge attraktiver Arbeitsbedingungen und interessanter Aufgaben. Und natürlich wird auch das Thema Nachhaltigkeit vermehrt nachgefragt. Wir strengen uns an, unseren -Fußabdruck zu verringern, verankern E-Autos in unserem Firmen-Fuhrpark und unterstützen das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel finanziell“, so Tobias.
Positives Arbeitsklima
Für Spar ist Wertschätzung einer der höchsten Werte, die im Unternehmen gelebt werden. Darüber hinaus bietet Spar eine Vielzahl von unterschiedlichen Einsatz-, Ausbildungs-, Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Dies macht den Lebensmittelhändler auch zu einem besonders familienfreundlichen Unternehmen, da so für viele Lebensphasen Möglichkeiten offenstehen. „„Das ist sehr wichtig, wir sind auch „Beruf und Familie“ zertifiziert“. Daran sind eine Reihe von verpflichtenden Maßnahmen geknüpft, wie zum Beispiel aktives Karenzmanagement oder auch zahlreiche Initiativen wie Mama-Papa-Tage, Ferienbetreuung von Kindern im Sommer etc. Es gibt auch Unterstützung bei Pflege- und Hospizbetreuung. Das Unternehmen setzt den richtigen Rahmen für eine gute Entfaltung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Das wirkt sich natürlich positiv auf das Arbeitsklima aus“, so Nicole Berkmann von Spar.
Autor: Helene Tuma